Mehr interkultureller Dialog in Wiesbaden
>Volt-Fraktion initiiert möglichen Beitritt zum interkulturellen Städteprogramm des Europarates im Integrationsausschuss
Aktuell haben rund 40 Prozent der Wiesbadener*innen einen Migrationshintergrund und kommen aus über 170 unterschiedlichen Herkunftsländern. Während die Stadt von dem weltoffenen und bunten kulturellen Austausch profitiert, kommt Migration natürlich auch mit einigen Aufgaben einher, insbesondere im Bereich Integration und Inklusion. In der Landeshauptstadt gibt es bereits mehrere spezialisierte Anlaufstellen und eine vielfältige Landschaft an Migrantenorganisationen und -vereinen. Wiesbaden ist sogar die Kommune mit dem ältesten Ausländerbeirat Deutschlands. Zudem wurde bereits im Jahr 2004 eine Integrationsvereinbarung geschlossen, über deren Stand regelmäßig berichtet wird, zuletzt im Februar 2023.
Dennoch sind stets neue Denk- und Lösungsansätze für die Weiterentwicklung bestehender Programme oder die Prüfung neuer Strategien notwendig. Die Volt-Fraktion hat daher im Ausschuss für Soziales, Integration, Wohnen, Kinder und Familie einen Antrag gestellt, im Zuge dessen der Beitritt zum interkulturellen Städteprogramm des Europarates geprüft werden soll.
Das Interkulturelle Städteprogramm des Europarats (ICC)
Das Interkulturelle Städteprogramm des Europarats (ICC) unterstützt Kommunen dabei, Strategien und Maßnahmen zu entwickeln welche die Integration von Migrantinnen fördern, soziale Ausgrenzung bekämpfen und den interkulturellen Dialog fördern. Außerdem erhalten teilnehmende Kommunen Zugang zu bewährten Verfahren und innovativen Ansätzen, die von anderen Städten und Gemeinden erfolgreich angewendet wurden. Mittlerweile sind bereits mehr als 150 Städte weltweit Teil dieses Netzwerks. Zu dem Programm gehört auch ein Fragebogen, dessen Ergebnisse im sogenannten Intercultural-Cities Index resultieren. Die Stadt Wiesbaden soll nun im ersten Schritt diesen Fragebogen ausfüllen, um einen analytischen Bericht über den aktuellen Stand zu erhalten. Anschließend sollen weitere Schritte wie Expertinnenbesuche in die Wege geleitet werden. Außerdem sollte die Stadt aktiv in den Austausch mit anderen teilnehmenden Städten treten. Hier sieht die Volt-Fraktion als Antragsinitiator den großen Vorteil des Programms: “Der Austausch mit anderen Städten und der Erhalt von Good Practice Beispielen ist für unsere Arbeit als Stadtverordnete äußerst wertvoll. Volt setzt seit Gründung auf nationale und internationale Zusammenarbeit. Wir können viel von anderen Städten lernen und auf deren Erfahrungen aufbauen. Nicht nur die Wiesbadener Stadtverordneten, sondern auch die Bürger*innen können so langfristig von spannenden Ansätzen und Diskussionen profitieren. Wir setzen uns daher für einen Beitritt zum Städteprogrogramm des Europarates ein”, so Janine Vinha (Fachsprecherin für Soziales und Integration der Volt-Fraktion).