Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus – 

„Nie wieder!” darf keine leere  Floskel werden

> Aussagen der AfD im Zusammenhang mit dem Holocaust

> Zentrale Gedenkveranstaltung der Landeshauptstadt Wiesbaden am 29. Januar

29.01.2024, Wiesbaden,

Wahre Gesinnung entlarven: Aktionen der AfD im Rahmen des Gedenktages müssen im Zusammenhang mit Aussagen der Partei betrachtet werden 

Die Enthüllungen des investigativen Recherchezentrums Correctiv vom 10. Januar, die ein geheimes Treffen von Rechtsextremen in Potsdam im vergangenen November der Öffentlichkeit bekannt machten, haben viele Menschen aufgeschreckt. Der Plan, Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, auch deutsche Staatsbürger, aus Deutschland zu vertreiben, zeigt die starke Gefahr für Demokratie und Menschenwürde durch Rechtsextremismus in Deutschland. Das Treffen in Potsdam reiht sich ein in eine Vielzahl von Vorfällen innerhalb der AfD: Äußerungen von Alexander Gauland (AfD), der den Holocaust als „Vogelschiss in der deutschen Geschichte“ herunterspielte, und Björn Höcke, der das Berliner Holocaust-Mahnmal als „Denkmal der Schande“ diffamierte, entlarven eine bedenkliche Haltung innerhalb dieser Partei. Diese respektlosen Kommentare stehen in scharfem Kontrast zum Geist des Verantwortungsbewusstseins und Respekts, der den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus prägen sollte. 

Janine Vinha, Fraktionsvorsitzende der Volt-Fraktion Wiesbaden, äußert sich entschieden gegen diese Verzerrungen der Geschichte: „Diese und weitere Äußerungen sind nicht nur ein Akt der Geschichtsverfälschung, sondern stellen auch eine gefährliche Verharmlosung der entsetzlichen Verbrechen des Nationalsozialismus dar. Jede Aktion der AfD im Kontext des Gedenktages und von Gedenkveranstaltungen muss im Licht dieser Aussagen betrachtet werden. Sie scheinen nichts weiter zu sein als ein Versuch, die wahre Gesinnung der Partei in der Öffentlichkeit zu verschleiern.“

“Nie wieder!” darf keine leere Floskel werden

Die Volt-Fraktion Wiesbaden unterstützt daher, dass in den letzten Wochen hunderttausendfach Menschen in ganz Deutschland und auch in Wiesbaden auf die Straße gegangen sind, um gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie zu demonstrieren. “Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert uns jedes Jahr daran, dass alle Mitglieder der Gesellschaft eine Verantwortung dafür haben, zu verhindern, dass so etwas jemals wieder passiert”, betont Vinha. „Der Ausspruch „Nie wieder!” kann nur mit Leben gefüllt werden, wenn Menschen sich auch für die Demokratie einsetzen, etwa durch zivilgesellschaftliches Engagement, durch Mitgliedschaft in demokratischen Parteien oder durch Teilnahme an Demonstrationen.” 

Zentrale Gedenkveranstaltung der Landeshauptstadt Wiesbaden am 29. Januar

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass unsere Erinnerungskultur sich nicht zu einem eingeübten Ritual entwickelt, sondern auch weiter bisher weniger bekannte Auswirkungen der Gräueltaten der Nationalsozialisten in Wiesbaden beleuchtet werden. Die Zentrale Gedenkveranstaltung der Landeshauptstadt Wiesbaden, welche am 29. Januar um 19 Uhr im Stadtverordnetensitzungssaal stattfindet, wird daher auch wieder einen wissenschaftlichen Fachvortrag beinhalten. In diesem Jahr spricht Io Josefine Geib über die Situation der „Displaced Persons” in Wiesbaden nach 1945.